Die Funde auf der Lützelhardt

Als 1926 bis 1929 unter archäologischer Leitung des Lahrer Zeichenlehrers Karl Hammel und unter der organisatorischen Regie des Schwarzwaldvereins Seelbach die Ausgrabungsarbeiten auf der Lützelhardt stattfanden, da kamen nicht nur viele Steine, sondern auch zahlreiche Fundstücke zutage: Ofenkacheln, Glas und Tongefäße, Schmuck, Werkzeuge, Hufeisen. Sie geben Zeugnis vom Alltagsleben auf einer mittelalterlichen Burg der Stauferzeit. Darunter sind auch einzelne bedeutendere Fundstücke wie eine Schachfigur, ein Spielstein mit Drachenrelief und ein Würfel. Gegen eine Spende zugunsten der schwierigen Finanzierung der Arbeiten kamen sie damals als Leihgabe nach Lahr ins Heimatmuseum im Stadtpark. Besitzer war und blieb dennoch die Ortsgruppe Seelbach. Das war im Protokollbuch der Ortsgruppe so festgehalten und ist auch einige Jahre später noch einmal von Lahrer Seite bestätigt worden.Doch solange es in Seelbach keine sichere und geeignete Ausstellungsmöglichkeit gab, waren sie in Lahr besser aufgehoben. 2005 wurde ein Teil der Funde in der Lützelhardt-Ausstellung der damaligen Kommission Bahnhöfle schon einmal in Seelbach gezeigt. 2017, mit dem Aufbau des neuen Stadtmuseums Lahr und dem geplanten Umbau des Rathauses in Seelbach, war der richtige Zeitpunkt gekommen, an die Rückkehr der Funde zu denken. Bei Gemeinde und Gemeinderat fand die Initiative Unterstützung. Eine Anfrage beim Landesdenkmalamt brachte Klarheit: Die Ortsgruppe ist tatsächlich Eigentümer, aufgrund der damals gültigen Gesetze. Jetzt sollen die Funde im Rahmen des Konzeptes „Spiegel der Vergangenheit“ im Rathaus eine neue Heimat finden. Die historische Seite übernimmt Dr. Niklot Krohn. Und auch die Finanzierung ist gesichert. Jeweils ein Drittel übernehmen Gemeinde und Sparkassenstiftung. Gemeinderat Wolfgang Himmelsbach hat sich mit viel Einsatz daran gemacht, ein weiteres Drittel der veranschlagten Summe, 30 000 Euro, über private Spenden zusammenzubringen.